Grauer Star Katarakt

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Was ist Grauer Star?

Ein Grauer Star (Katarakt) ist eine, meist durch den natürlichen Alterungsprozess bedingte, langsam voranschreitende Eintrübung der Augenlinse. Die Augenlinse ist Teil des optischen Systems des Auges, vergleichbar mit dem Objektiv einer Fotokamera. Beim grauen Star ist dieses „Objektiv“ so trüb, das keine klaren Bilder mehr gemacht werden können, das Licht nicht ausreicht, um scharf zu sehen, oder man durch starke Lichtstreuung selbst tagsüber geblendet wird.

Ohne eine Operation würde die Trübung schließlich so stark, dass selbst ein Gesicht auf kurze Entfernung nicht mehr zu erkennen wäre. Um dies zu verhindern, wird die Trübung der Linse operativ entfernt und durch eine klare Kunststofflinse ersetzt. Klares Sehen ist wieder möglich.

Grauer Star: Ursachen

Der Graue Star ist eine, durch Einlagerung von eintrübenden Stoffwechselprodukten bedingte, Eintrübung der Linse. Dies kann selten genetisch bedingt ab Geburt bestehen, ist jedoch meist eine altersbedingte Veränderung.

Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes sowie hohe Kurzsichtigkeit können zu einer verfrühten Eintrübung führen. Auch Medikamente, insbesondere Kortison können Auslöser für einen Grauen Star sein. Selten ist der Graue Star eine Folgeerscheinung von anderen Augenerkrankungen wie schweren Entzündungen oder Verletzungen.

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Grauer Star: Symptome

Der Graue Star schleicht sich fast unbemerkt in unser Leben. Das erste Symptom ist meist ein Schleier, der sich auf die Augenlinse legt. In der Mitte unseres Gesichtsfeldes sehen wir unscharf, wie durch einen Nebel hindurch. Die Hell-Dunkel-Anpassung des Auges funktioniert immer weniger. Des Weiteren steigt häufig die Blendempfindlichkeit des Auges, beispielsweise durch Sonnenlicht oder Scheinwerfer. Autofahren bei Nacht wird für Betroffene oft zu einer Herausforderung.

Im Laufe der Zeit verstärken sich die Symptome, der wahrgenommene Nebel verdichtet sich. Zudem nimmt er immer mehr Raum in unserem Gesichtsfeld ein. Farben und Kontraste verlieren an Intensität. Es kann zu einer Veränderung der notwendigen Brillenwerte kommen, sodass die Fern- und Lesebrille nicht mehr funktioniert oder die Sehfähigkeit so stark abnimmt, dass einfach alles zu klein wird. Auch das räumliche Sehen verschlechtert sich permanent. Darunter leidet auch unsere Orientierungsfähigkeit oder man stolpert leichter, weil eine Stufe oder Kabel übersehen wird.

Doch manchen sie sich nicht zu viel Sorgen! Solange das Auge nur vom grauen Star betroffen ist, können wir mit modernen Verfahren Ihr Sehvermögen wieder herstellen.

Grauer Star: Diagnose

Um die Diagnose Katarakt stellen zu können, ist eine Untersuchung erforderlich. Diese läuft wie folgt ab:

Anamnese

Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch um Ihre Sehbeschwerden und Ihre gesundheitliche und soziale Gesamtsituation zu verstehen.

Sehtest

Gegebenenfalls lässt sich eine frühe, leichte Veränderung der Augenlinse noch mit dem Anpassen einer neuen Sehhilfe kompensieren.

Augenuntersuchung:

Eine komplette Augenuntersuchung schließt sich an. Hier geht es neben der Darstellung der Linsentrübung auch um den Ausschluss bzw. Bewertung anderer Augenerkrankungen. So könnten auch Veränderungen der Hornhaut, Netzhaut, des Sehnervs und selbst des Gehirns die alleinige bzw. teilweise Ursache einer Sehminderung sein.
Um Ihnen eine möglichst genaue, individuelle Prognose über die Sinnhaftigkeit einer Entfernung des Grauen Stars zu ermöglichen, verfügt unsere Praxis über modernste Diagnoseverfahren.
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Grauer Star: Behandlungsablauf

Die Katarakt-OP wird ambulant durchgeführt und läuft wie folgt ab:

Behandlung Grauer Star

Die Behandlung des grauen Stars erfolgt operativ und kann ambulant und unter bestimmten Bedingungen auch stationär stattfinden. Medikamente werden am OP-Tag, sofern nicht anderweitig besprochen, wie gewohnt eingenommen. Sie kommen nüchtern ins Luisenhospital am Boxgraben. Nüchtern bedeutet, dass Sie 6 Stunden vor der Operation nichts mehr essen und 3 Stunden nicht trinken sollen.
Falls Sie stationär bleiben, müssen Sie sich vorher auf Ihrer Station anmelden, ansonsten gehen Sie direkt zur Augenambulanz, wo wir Sie bereits erwarten.
Im Folgenden bereiten wir Sie auf die Operation vor: Im Vorbereitungsraum des OPs wird Ihr zu operierendes Auge mit Augentropfen weit gestellt und Sie erhalten von unserem Anästhesistenteam die mit dem Operateur besprochene Betäubung und, sofern nicht anders gewünscht, ein leichtes Beruhigungsmittel.

Grauer Star-OP

Die Operation wird in einem hoch-sterilen Operationssaal meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Je nach Ihrer persönlichen Situation können die Augen mit Tropfen, oder durch eine Injektion betäubt werden. Auch eine Vollnarkose kann in einzelnen Fällen sinnvoll sein.
Der Graue Star wird mikrochirurgisch, durch eine nahtlose Technik in meist 10 Minuten entfernt. Die Linse wird dabei mit Ultraschallenergie zerkleinert und abgesaugt. Da die natürliche Linse in einem Säckchen sitzt, kann auch diese Struktur für das Einsetzen und die Stabilität der neuen Kunstlinse (Acryl) genutzt werden.
Diese neue Linse hält ein Leben lang und muss somit nicht erneuert werden. Daher ist entscheidend die Stärke und Art der Linse vor der Operation exakt zu berechnen, dies um ein langfristig gutes Sehvermögen zu ermöglichen.

Nachsorge

Nach der Operation wird ein Salbenverband angebracht, welcher schon am Folgetag entfernt werden kann. Für die meisten Patienten reicht eine kurze Überwachungszeit bevor sie mit Begleitperson wieder nachhause gehen können. Wir haben selbstverständlich die Möglichkeit, auf Ihre individuellen Sorgen oder Gegebenheiten einzugehen und unsere Planung dementsprechend anzupassen. Zögern Sie nicht diese uns gegenüber offen anzusprechen.
Am Tag nach der Operation überprüfen wir den Operationserfolg in unseren jeweiligen Praxen in Ihrer Nähe.  Hier wird die sich nun anschließende heilungsfördernde Augentropftherapie eingeleitet.
Wichtige Verhaltenshinweise wie das Meiden der Berührung der Augen mit den Fingern oder eines Taschentuches werden besprochen. Auch Hinweise zu körperlicher Betätigung, Sport, Arbeiten und Autofahren werden individuell besprochen. Eine zuverlässige Bestimmung neuer Brillenwerte ist erst nach 4-6 Wochen möglich, daher sollte auch über Übergangslösungen ggf. zum Lesen gesprochen werden.

Grauer Star: Heilungschancen

Beim alterungsbedingtem Grauen Star stehen die Chancen auf eine Heilung gut. In der Regel liegt die Sehschärfe nach Operation rasch über dem Ausgangssehvermögen und erreicht oft das Sehvermögen junger Menschen. Gegenüber anderen Operationen sind Komplikationen selten. Bei der ausführlichen Voruntersuchung und Beratung in unserer Praxis gehen wir gezielt auf die bei Ihnen vorliegenden Ausgangssituation und Chancen ein.

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Grauer Star: Linsentypen zur Behandlung

Bei der Operation am „Graue Star“ (Katarakt) wird Ihre natürliche, eingetrübte Linse entfernt und durch eine dünne, klare Kunstlinse ersetzt. Dies soll Ihre Sehqualität deutlich über das Ausgangs-niveau verbessern. Moderne, laser-gestützte Messtechnik und fortschrittliche, innovative Intraokularlinsen mit speziellen Optiken ermöglichen heutzutage ein Sehergebnis, dass ihre persönlichen Voraussetzungen und individuellen Wünsche bestmöglich berücksichtigt. Für Sie bedeutet das: mehr Komfort und Lebensqualität an jedem Tag.

Einstärken-Standardlinse

Monofokale Intraokularlinse über ihre Krankenkasse

Diese (Monofokallinse) Intraokularlinse (IOL) ermöglicht das Sehen in einer Entfernung. Abbildungsfehler und der Wunsch nach einem komfortablen, brillenfreien Sehen bleiben unberücksichtigt. Je nach Einstellung der Werte benötigen Sie für Ferne oder Nähe sowie das Arbeiten am PC eine zusätzliche Einstärken- oder eine Gleitsichtbrille. Die Kosten für diese Intraokularlinse werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Erweiterte Einstärkenlinse mit Kontrast- und Schutzfilter

Asphärische, monofokale Premium Intraokularlinse

Experten zeigen auf, dass es einen Zusammenhang zwischen erhöhter Belastung durch energiereiches kurzwelliges Licht (UV) und einer Erkrankung der Netzhaut geben kann. Diese Intraokularlinse (IOL) ist zusätzlich mit einem besonderen Lichtfilter ausgestattet, der Ihre empfindliche Netzhaut effektiv vor dieser Licht-Belastung schützt. Außerdem sind diese Linsen mit einer asphärischen Optik versehen, die die Sehqualität und das Kontrastsehen verbessert.

Erweiterte Einstärkenlinse mit Komfortbereich

Premium Intraokularlinse mit erweitertem Nahbereich - EDOF IOL

Diese Linse bietet die gleiche Qualität wie die erweiterte, asphärische Einstärkenlinse, bietet aber zusätzlich einen erweiterten Sehbereich an. Dadurch verringert  sich der Bedarf, zu einer Lesebrille greifen zu müssen deutlich. Sie erhalten mehr Freiheit und Komfort im Alltag und können viele Tätigkeiten komplett ohne Sehhilfe erledigen.

Multifokale Intraokularlinse

Diese IOL kann Ihnen ein nahezu Brillen-freies Sehen in vielen Sehentfernungen ermöglichen. Zahlreiche Studien belegen für IOLs mit diesem Zusatznutzen eine ausgezeichnete Funktion und sehr hohe Patienten-Zufriedenheit. Das Gehirn muss sich an diese neue Art des Sehens erst gewöhnen. Diese Gewöhnungsphase dauert bei jedem Menschen individuell unterschiedlich lange, jedoch meist wenige Wochen. Als Ergebnis nach der Anpassung sprechen weitgehende Brillenfreiheit im Alltag und hohe Zufriedenheit mit dem Seherlebnis für sich. Auf lange Sicht profitieren Sie von mehr Unabhängigkeit, mehr Sicherheit und mehr Komfort durch die gewonnene Unabhängigkeit von Ihrer Brille.

Torische Intraokularlinse

Einer der Vorteile nach einer Katarakt-Operation ist die Aussicht, auch ohne Brille besser in der Ferne sehen zu können. Ungefähr jeder vierte Mensch hat eine starke Hornhautverkrümmung und benötigt dadurch auch weiterhin eine Brille zum scharfen Sehen. Durch den Ausgleich der Hornhautverkrümmung mit Hilfe einer torischen IOL wird die Sehqualität, beim Blick in die Ferne ohne Brille, deutlich gesteigert. Diese zusätzliche Funktion gibt es bei Einstärken- sowie Mehrstärken-Intraokularlinsen.
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Grauer Star: Vorsorge

Im Falle einer Sehminderung ist eine umgehende Vorstellung in unseren Praxen anzuraten. Routineuntersuchungen bei zuvor gesunden Augen werden ab dem 40. Lebensjahr von unserer Fachgesellschaft alle 2-3 Jahre empfohlen. Ab dem 70. Lebensjahr sollten jährliche Kontrolluntersuchungen erfolgen. Hierbei sollte neben dem Grauen Star selbstverständlich das gesamte Spektrum augenärztlicher Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Vor einer Alterskatarakt kann man sich leider nur bedingt schützen. Exzessive UV-Strahlen, wie es bei Menschen beobachtet wird, die um den Äquator leben, stellen für diese Gruppe ein fraglich vermeidbares Risiko dar. Jedoch gibt es für katarkt-auslösende Kortisontherapien mittlerweile Alternativen, auch eine optimierte Diabeteseistellung kann für Erkrankte die Entwicklung eines Grauen Stars verzögern. Am Arbeitsplatz oder beim Sport können Schutzbrillen das Risiko von Augenverletzungen reduzieren.

HÄUFIGE FRAGEN
GRAUER STAR (FAQ)

Im Zusammenhang mit dem Grauen Star und seiner Operation ergeben sich viele Fragen. Die am häufigsten gestellten beantworten wir Ihnen an dieser Stelle.

Wie schnell entwickelt sich ein Grauer Star?

Leider ist es nicht möglich für den Einzelnen das Voranschreiten des Grauen Stars vorherzusagen. Meist trübt sich die Linse jedoch über Jahre schleichend ein. Abweichend kann es jedoch bei einzelnen Personen schon innerhalb weniger Monate oder Wochen zu einer starken Eintrübung der Linse kommen.

Woran erkenne ich, ob ich am Grauen Star leide?

Vormals weitsichtige Menschen erleben oft erst eine Verbesserung, da sie plötzlich Ihre Brille weniger, oder nur zum Lesen benötigen. Kurzsichtige Menschen hingegen bemerken oft zuerst einen zunehmenden Schleier. Andere sind von Einschränkungen beim abendlichen Autofahren betroffen. Wichtig ist, dass eine Selbstdiagnose oft schwierig ist. Kommen Sie bei einer Sehverschlechterung immer vorbei.

Kann ich durch den Grauen Star erblinden?

Theoretisch besteht die Möglichkeit einer stark einschränkenden Sehverschlechterung, wenn man einen grauen Star unbehandelt lässt. Eine nicht mehr zu behebende Erblindung durch den grauen Star oder dessen Behandlung ist in Deutschland extrem selten und nicht zu erwarten.

Bin ich für eine Grauer Star-OP zu jung oder zu alt?

Der ideale Zeitpunkt für eine Operation am grauen Star ergibt sich nicht aus den Lebensjahren, sondern aus der Stärke der Trübung und anderer medizinischer Rahmenbedingungen. Ihr Alter spielt selten eine Rolle.

Wie verträglich sind künstliche Augenlinsen?

Künstliche Augenlinsen aus Silikon oder Acryl werden seit vielen Jahrzehnten erfolgreich implantiert. Das Material ist hochverträglich und wird vom Körper nicht abgestoßen. Die Haltbarkeit eine Linsenimplantats übersteigt die heutige Lebenserwartung deutlich.

Wie lange dauert eine Katarakt-OP?

Die Operation selber dauert in der Regel etwa 10 Minuten, inklusive der Vorbereitungszeit und der Nachsorge betreuen wir Sie etwa 90-120min.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Operation meines Grauen Stars?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für eine ausreichend gute Basisversorgung. Zum Leistungskatalog der Krankenkassen gehört eine einfache Voruntersuchung und eine herkömmliche Einstärken-Standardlinse. Das Reduzieren der Fehlsichtigkeit oder der Vorteil von erweiterten Sehbereichen gehören ausdrücklich nicht zur Leistung der gesetzlichen Versicherung.

Kann ich die künstliche Linse spüren oder sehen?

Die Linse selber kann man weder spüren noch sehen, bei einigen Linsentypen kann es aber zu einer veränderten Licht- und Farbwahrnehmung kommen, an die man sich in der Regel innerhalb kurzer Zeit gewöhnt.

Wird ein beidseitiger Grauer Star an einem Tag operiert?

Aufgrund von Vorgaben Ihrer Krankenkasse sowie unserem Bemühen ihr Auge sicher zu operieren, wird immer nur ein Auge operiert. Das Partnerauge kann nach dem Abheilen der Gegenseite dann sicher behandelt werden.

Wie schmerzhaft ist eine Grauer Star-OP?

Die Operation wird unter lokaler Betäubung oder Narkose durchgeführt und ist somit schmerzfrei. Nach Abklingen des Betäubungsmittels kann es sein, dass sie die Auswirkungen der Operation spüren, oft beschränkt sich dies aber auf ein lästiges Fremdkörpergefühl und leichtes Brennen.
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